Blog like nobody is reading…

Einach schreiben

Losschreiben als würde es eh niemand lesen… Ein Satz den ich von DER Bloggerin Judith Peters von Sympathexter immer wieder gehört habe, der mir gerade wieder einmal durch den Kopf ging und  diesmal endlich eine Handlung in Gang gesetzt hat. Ich sitze zum ersten mal seit Langem am Tisch, frühstücke in Ruhe und Tadaaa schreibe einen Blogartikel. Wobei es ehrlich gesagt eher ein kleines, ca 0,5 qm freigeschobenes Eck auf meinem (noch) sehr zugestellten Arbeitstisch ist, weil der Küchentisch immernoch in einer nicht ganz fertig aufgestellten Küche steht die vollgestellt ist mit Werkzeug, Pappkartons und ganz viel anderem Zeugs. ABER ich sitze und esse und bin gedanklich nicht schon wieder mit Pinsel, Säge und co bewaffnet um weiter zu werkeln.

Arbeit die zwar Spass gemacht hat aber die glücklicherweise mittlerweile schon längst abgeschlossen ist

Der Umbau und das erwachsene Handeln

Solltest du nicht schon selbst drauf gekommen sein oder es über einen anderen Weg mitbekommen haben, ich baue um. Nein ich habe umgebaut und jetzt räume ich auf. Nein. WIR räumen auf. Ich mach das natürlich nicht alles alleine. Auch wenn ich zugegebener Massen manchmal in dieses Denkmuster rutschen möchte und voller Frust und nervenverloren mit meinem Finger auf alle um mich herum zeigen möchte mit den Worten „alles muss man alleine machen“ auf den Lippen.  Das wäre ja auch der einfache Weg den wir alle nur allzu gut kennen und können. Ich weiss, dass ich damit nicht alleine bin. Wir Menschen, unsere Gemeinschaft (ich mag das Wort Gesellschaft nicht deswegen möchte ich stattdessen das Wort Gemeinschaft wieder etwas mehr etablieren) wir erziehen uns regelrecht gegenseitig zu solch einem Verhalten. Bei Kindern kann man das ja auch nachvollziehen manchmal trotzig und launisch zu sein und alles blöd zu finden und die Schuld an ein Element im Aussen zu verlagern. Es sind ja eben auch Kinder. Die dürfen das weil sie es noch nicht grossartig anders können. Sie müssen erst noch Erfahrungen sammeln und logisch schlussfolgern und Schritt für Schritt und Lebensjahr für Lebensjahr immer mehr Verantwortung für sich und ihr eigenes Handeln übernehmen. Und da ist schon die erste Krux. Vielen Kindern und ebenso vielen von uns Erwachsenen ist ein solches Heranwachsen und Heranführen an diese Fähigkeiten nicht vergönnt (gewesen). Weil unsere Eltern oder die Eltern der momentan Heranwachsenden auch wenig bis nichts über diesen Weg wissen. Man nennt dies auch Initiation.

Zwischendurch hab ich mir auch ein paar kurze aber schöne Momente in der Natur gegönnt

Initiation

Naturvölker schicken ihre Jungen zum Beispiel alleine in den Dschungel um dort auf sich alleine gestellt Gefahren und Aufgaben zu trotzden. Kommen sie lebend zurück ins Dorf sind sie ab diesem Moment Männer und ihre Eltern (vorrangig die Mütter)  haben von nun an keine Entscheidungsgewalt mehr über sie. Also auch für die Eltern ein gewisser Abnablengsprozess.

Klingt für unsere „zivilisierten“ Ohren brutal und herzlos aber grundsätzlich ist die Idee dahinter finde ich garnicht so  blöd. An den Details der Umsetzung könnte man vielleicht noch etwas feilen. In unseren Breitengraden gibt es immer weniger bis garkeine wirklichen Initiationsmomente. Zumindest keine die bewusst von allen wahrgenommen und vollumfänglich akzeptiert werden. Viele von uns tragen ihre Kinderschuhe ganz lange bis ins hohe Erwachsenenalter hinein. Und so bleibt man hängen im kindlichen „Alles Scheisse deine Emma“ Verhalten und schafft es nie so richtig aus seinen eigenen Kräften heraus das Ruder herum zu reissen und mal ganz ruhig, reflektiert und möglichst emotional unbehaftet eine Problem-Lösungsanalyse zu machen.

Es gibt nämlich immer (wirklich immer) mindestens eine Lösung. Im Emotionscoaching sagen wir auch gerne ein Problem ist nur dann ein Problem, wenn man keinen Zugang zu seinen Ressourcen hat. Und Ressourcen haben wir alle unendlich viele in uns wir müssen/dürfen sie nur entdecken oder besser gesagt uns an sie erinnern. Und auch wenn das nach einem Kalenderspruch klingt ist das schlicht, einfach und ergreifend so. Darauf kannst du dich jetzt einlassen und ins logische Handeln für DICH kommen oder du kannst es bleiben lassen und weiter trotzen und dem Verhalten eines 5 Jährigen gleich kommen.

Ich selber kann das auch immer so schön hinterher sagen, denn NATÜRLICH rutsche auch ich mehrmals am Tag kurze und vielleicht auch mal nicht so kurze Momente in mein kindliches Verhalten zurück. Aber mittlerweile kann ich das bewusst wahrnehmen und etwas dafür tun wieder auf den Füssen einer erwachsenen Frau zu stehen der alle Möglichkeiten offen stehen zu ihren Gunsten zu handeln.

Ob mir das in unserer Umbauphase dann auch in der Praxis immer so gut gelungen ist müssten wir jetzt meinen Freund fragen :D :D :D

Aber darüber wollte ich eigentlich garnicht schreiben sondern eher ein bisschen auf die vergangenen Monate und Wochen eingehen und was mir so alles im Bezug auf ganzheitliche Musiker- und Menschengesundheit, dem gesunden Ton und den vielen Brücken die zwischen so vielen Techniken und Dingen vorherrschend sind, durch den Kopf ging.

Atmen und Zählen

So viele Momente in denen ich dachte „das muss ich aufschreiben, darüber müsste ich einen Beitrag machen, das kann ich noch besser und genauer erklären und und und“ aber die Umsetzung dieser Dinge fiel dann eben leider bei all der Arbeit aus. Das waren und sind dann auch die Momente in denen ich ganz schön emotional (und kindlich) werden kann und einfach nur nölend und ärgerlich auf der Couch sitzen möchte und mich ärgern will. Bringt aber nichts. Manchmal sind die Dinge einfach so wie sie sind. Ich atme (was anderes bleibt mir ja eh nicht übrig ausser ich will langsam und nicht so angenehm dahin scheiden) Aber ich atme bewusst und zwar länger aus als ein und zähle zur not von 1000 in 7er schritten rückwärts. Das bringt mich ins Hier und Jetzt und der Stirnlappen in meinem Kopf braucht Energie die dann nicht von dem emotionalen Nörgler in deinem Kopf abgezogen werden kann. Der wird nämlich wenn man sich schön aufs Rechnen konzentriert ausgeschalten. Super mächtig und hilfreich in brenzligen Momenten.

Wo war ich?  Ach ja! Ich zähle also auch mal wenn es nicht so läuft wie ich das gerne hätte. Lieber wäre mir natürlich ich hätte die letzten Monate schon viel mehr gebloggt, Newsletter geschrieben meinen ersten online Kurs weiter vorwärts gebracht und meine Leidenschaft und mein Wissen zum Körper, dem Gehirn und den Emotionen mit euch geteilt und natürlich mein Horn etwas öfter in der Hand gehabt.  Einatmen, Ausatmen, 1000, 993, …. 900 und ähm 86 oder?! usw. …. Probier´s das nächste Mal doch selber mal aus.

Was da genau passiert und warum das so gut funktioniert, werde ich noch genauer erklären.

Aber erst brauche ich eine Küche, einen freien Esstisch und einen freien Arbeitsplatz damit mein Kopf auch wieder etwas freier ist und ich mich nicht so oft mit Zählen und Rechnen beschäftigen muss ;D

P.s. Aber zumindest habe ich bisher schon des öfteren spät Abends noch mit aufgedrehten Boxen und hornspielend dagesessen und einfach nur genossen, dass ich das jetzt machen kann.

Das ist ja auch eine Form von Atmen und im Moment sein…

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Jahresrückblick 2022: Ein Jahr voller erster Male und Schattensprünge